Einweihung des Kompetenzzentrums für Psychosomatik und Verhaltenssüchte

Dr. Arne Zastrow stellt das KPV der Öffentlichkeit vor.

Trotz nicht so guten Wetters war es ein freudiger und schöner Tag, als am 5. Juli 2018 nach anderthalbjähriger Bauzeit das Kompetenzzentrum für Psychosomatik und Verhaltenssüchte am Therapiezentrum Münzesheim eingeweiht werden konnte.

Vor dem neuen Gebäude standen Tische und Stühle, war der Grill gerichtet und die Hausband „Los Promillos“ aus Oberacker hatte aufgebaut. Drei Mitglieder der  Band waren es dann auch, die zusammen mit der Musiktherapiegruppe, bestehend aus sechs Patienten und  dem Musiktherapeuten Herrn Seitz alle Gäste mit drei Beiträgen in Folge in eine gute Stimmung versetzten.

Der Geschäftsführer der Suchtkrankenhilfe, Matthias Schärr ließ die Geschichte des Neubaus Revue passieren. Schon früh war noch unter der Leitung des ehemaligen Chefarztes Dr. Martin Beutel die Idee zu einer Klinik entstanden, in der Menschen auf der Grenze zwischen einer Suchterkrankung und einer psychosomatischen Erkrankung behandelt werden können. Das neue Phänomen der Spielsucht im Internet ist hier zum Beispiel angesiedelt.  1,7 Mio. Euro hat die Stadtmission als Träger der Suchtkrankenhilfe in die Renovierung und Aufstockung des ehemaligen Gästehauses investiert. Die Ausstattung der Klinikabteilung kommt noch dazu. Schärr begrüßte anschließend die zahlreichen Gäste aus Rentenversicherung, Suchtverbänden, anderen Suchthilfeeinrichtungen, aus Kirche und Kommune, Mitarbeitenden und Verantwortungsträgern aus den eigenen Reihen.

Für den wichtigen Kostenträger Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg begrüßte Viktor Coseriu-Pisani, dass diese Klinik nun ans Netz gehen kann. Er erinnerte daran, dass Münzesheim seit seiner Gründung in der Lage war, die Zeichen der Zeit zu erkennen und mutig Neues auszuprobieren. Gerne sagte er seine weitere Unterstützung zu. Auch Bürgermeister Hintermeyer freute sich über den Zuwachs bei den Kraichtal-Kliniken. Architekt Jan Vochsen überreichte der Klinkleitung, Dr. Arne Zastrow und Verwaltungsdirektor Olaf Starke zusammen mit Bauleiter Josef Zwettler einen gebackenen Schlüssel und zeigte sich erfreut über die gute Zusammenarbeit bei der Realsierung eines weiteren Baus in Zusammenarbeit mit der Stadtmission Heidelberg. Erich Rapp, Vorsitzender des Beirats der Suchtkrankenhilfe der Stadtmission, betonte, dass Menschen in dieser Klinik nicht nur als Kranke behandelt , sondern als ganze Menschen wahrgenommen werden. In diesem Zusammenhang ist auch das geistliche Angebot wichtig, an dem er sich selbst durch „Gespräche über Gott und die Welt“ aktiv beteiligt.

Durch einen Vortrag mit dem Thema: „Psychosomatik und Sucht – zwei ungleiche Schwestern?“ führte der ärztliche Leiter der Kraichtal-Kliniken, Dr. Arne Zastrow, zusammen mit der ärztlich-therapeutischen Leiterin der neuen psychosomatischen Abteilung,  Susanne Janke, Hintergründe der hier behandelten Krankheitsbilder und das Behandlungskonzept anschaulich vor Augen.

Nachdem Pfarrer Schärr, in seiner Funktion als theologisches Mitglied des Vorstands der Stadtmission, den Segen für das neue Aufgabenfeld, und alle, die hier arbeiten und behandelt werden, erbeten hatte, wurde im Foyer des Hauses ein Kunstwerk enthüllt, das die Künstlerin Ulrike Grimm, geschafften hatte. Sie war selbst einmal Patientin in der Tagesklinik für Suchtkranke in der Plöck, einer anderen Abteilung der Kraichtal-Kliniken, und geht heute offen mit ihrer Suchterkankung, aber auch der Hilfe, die sie in ihrem künstlerischen Wirken findet, um.

Bei Musik, Getränken und einem wunderbaren Buffet trafen sich die Anwesenden vor dem Haus. In Gruppen konnten Interessierte das neue Haus besichtigen.


Matthias Schärr

Geschäftsführer der
Suchtkrankenhilfe der Evang. Stadtmission Heidelberg gGmbH